"Man braucht ein innovatives Team, das mitspielt und man muss als Unternehmen flexibel und solide arbeiten", bringt Wieland Kögel, Geschäftsführer der BIT Tiefbauplanung GmbH mit Sitz in der ehemaligen Porzelline in Roschütz das Erfolgsrezept auf den Punkt.

Seit 25 Jahren behauptet sich das Geraer Unternehmen am Markt. Das Jubiläum soll am 16. Dezember auch ein wenig gefeiert werden. Wobei sich Wieland Kögel heute eher mit gemischten Gefühlen an den Start 1991 erinnert, bei dem sich zuerst zwei ehemalige Wismutler und ein Wasserwirtschaftler aus dem Osten mit drei bayerischen Gesellschaftern verbündeten, um wenig später die Leitung selbst in die Hand zu nehmen. "Es war etwas blauäugig. Heute würde ich manches anders machen", so der Geraer. Dabei denkt er vor allem auch an jene Monate 1999, als die Beschäftigung der 16 Mitarbeiter zur täglichen Überlebens­strategie geworden war. "Unsere Großaufträge waren beendet und die kleinen Aufträge, wenngleich es viele waren, genügten nicht für einen finanziellen Spielraum. Damals haben wir schon überlegt, ob wir die Firma schließen oder nicht", gesteht der Geschäftsführer. In der Konsequenz reduzierte das Unternehmen auf zehn Mitarbeiter.

Breit aufgestellt sichert Beständigkeit

Aus dem ursprünglichen Vorhaben, Projekte Richtung Wasser- und Abwasserwirtschaft zu planen und zu realisieren, wurde schließlich ein breites Geschäftsfeld – angefangen von Projekten im Bereich der Rohstoff-, über die Abfallwirtschaft, Spezialtiefbau, Wasserbau bis hin zur Landschaftsgestaltung, welche oftmals mit Altlastensanierung einhergeht. Auch beim Sportanlagenbau mischen die Geraer mit, woran Kögels langjähriges Engagement für den ­Geraer Rollschnelllauf-Verein nicht ganz unschuldig ist. Heute wirkt er dort als Ehrenvorsitzender. Zu weiteren Betätigungsfeldern der Firma gehören technische Bauwerke, wie Lärmschutz- oder Schießwälle, ebenso Abfallbehandlungsanlagen und Straßenbau-Projekte.

Besonders stolz ist der Chef, dass BIT für den Rollschnelllauf zwei Europameisterschafts­strecken planen konnte – sowohl in Jüterbog als auch in ­Gera. Zwei weitere Anlagen ­haben die Geraer zumindest auf dem Reißbrett geplant: "In Bielefeld hat dann das Geld nicht gereicht. In Nürnberg ist man nach wie vor dabei, welches dafür zu suchen", erzählt Kögel schmunzelnd. An Projekt-Ideen mangelt es seinem zehnköpfigen Team nicht. Für die Wismut GmbH beispielsweise plant es derzeit spezielle Rohrleitungen, die hohem Druck stand halten und mit denen per Inliner-Verfahren – ohne Öffnen der Bodenoberfläche – alte Stahlleitungen aus den 50er/60er Jahren saniert werden. "Da bieten wir ­Innovatives an."

Langjähriger Kundenstamm

Eben dieses Innovative unter Beachtung moderner ökologischer Standards, zusammen mit einer Planung, die nicht 0-8-15 ist und zugleich ein gutes Preis-Leistungsverhältnis beinhaltet – dieser steten Herausforderung stellen sich die BIT-Mitarbeiter. Dass sie dies gut bewältigen, davon zeugt ihr langjähriger großer Kundenstamm. Vornehmlich in Mitteldeutschland wirkt das Unternehmen, aber auch aus Berlin, Trier und Frankfurt/Oder, aus Hessen oder Franken kommen Aufträge. Besondere Herausforderung in all den Jahren: Sich ständig wechselnde Gesetzlichkeiten aneignen und diese so umsetzen, dass die Projekte auch den behördlichen und gesetzlichen Ansprüchen genügen, wie beispielsweise den Genehmigungen nach dem ­aktuellen Bundesimmissionsschutzgesetz. Weiterbildungen wie IHK-Seminare oder über ­digitale Literatur sind im Hause auf der Tagesordnung. "Hinzu kommt, dass man mit den zuständigen Behörden entsprechende Gespräche zur Abstimmung führt", berichtet der Chef. Von Anfang an müsse man die Behörden mitnehmen. Das zahle sich aus. Wobei es hinsichtlich gesetzlicher Vorgaben in den vergangenen Jahren nicht unbedingt einfacher geworden sei, resümiert Wieland Kögel. "Aber wir haben es in den letzten Jahren immer wieder geschafft, Innovation mit Effektivität zu verbinden", fügt er hinzu. Und noch etwas hält er im Unternehmen für entscheidend: Kommunikation. Bei aller Digitalisierung darf das Menschliche nicht vergessen werden. Trotz hoher Spezialisierung soll sich jeder Mitarbeiter für das ­Gesamtprojekt verantwortlich fühlen.

Und in diesem Zusammenhang zitiert Wieland Kögel gern einen ehemaligen Mitarbeiter: "Als dieser in Rente ging, hat er uns gesagt, dass er, bedingt durch unsere vielen Standbeine, stets Neues dazulernen musste. Aber bei allem habe er Spaß an der Arbeit gehabt. Und wenn das so ist, geht vieles leichter." Eben jene treuen, altersbedingt ausscheidenden Mitarbeiter adäquat durch junge ersetzen können – wünscht sich Wieland Kögel, um das Unternehmen auch künftig gut aufgestellt zu sehen.

Christiane Kneisel / 09.12.16

Ein herzliches Dankeschön an unsere Referenten Prof. Gerhardt, Bergdirektor Kießling und Herrn Fricke und allen Workshopteilnehmer vom 16.12.2016

im Barocksaal des Naturkundemuseums der Stadt Gera.

Danke auch für Ihre großzügigen Spenden für den RSV "Blau-Weiß" Gera. Es wurden über 2500 €.